Animistische Narrative

Das Narrativ einer Technologie bestimmt oft die Wertigkeit und den Umgang gegenüber dieser. So ist in der Unterhaltungs-Elektronik zum Beispiel das Narrativ der Innovation eine treibende Kraft im Konsum von Smartphones. In regelmässigen Abständen wird eine neue Variante eines Smartphones veröffentlicht mit leicht abgeänderten Spezifikationen, wie zum Beispiel einer besseren Kamera-Auflösung. Die Veröffentlichung des neuen Models mindert die Wertigkeit des alten und drängt den Konsumenten zum Neukauf. Ein Verkaufsmodel welches darauf aufbaut ist das Smartphone im Abonnement.

Das Erschaffen von Narrativen wird im Spekulativen Design von Dunne und Raby im Begriff story-making [@dunneSpeculativeEverythingDesign2013, 88] umschrieben. Es geht ihnen darum, das Potential dieser Narrative nicht der Industrie zu überlassen, sondern zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu nutzen.

Ein Beleben von Dingen ist, zumindest in unserer westlichen Kultur, ein wichtiger Bestandteil von Geschichten findet aber in einem rationalen, humanistischen Weltbild keinen Platz, wie in der eingehenden Kritik aufgezeigt wurde. Wenn ich ein Objekt jedoch nicht nur als passive Materie, sondern als etwas lebendiges, beseeltes oder handlungsfähiges erkenne, wird sich die Praxis gegenüber den Objekten als gesamtes verändern. Auf diese Weise könnten die vorgängig besprochenen Problematiken angegangen werden.

Animismus als Intervention

Es geht darum, ein Narrativ um ein existierendes Produkt zu erarbeiten. Es ist schwierig das aktuelle Design gängiger Produkte anzugehen, da die Entscheidung über dieses bei den Herstellern liegt und ich keinen Zugang zu diesen habe.

Ein animistisches Narrativ, welches durchaus auch materielle Aspekte enthalten kann, dient als Intervention (hack, person in the middle attack) welche sich zwischen Produkt und User gesellt.

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