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  • Archive für kontemporäres Hacking Jun 04, 2014 - Oct 29, 2017

ckster ist ein Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsfestival in Bern. Das Festival untersucht Hacking als kreative Gestaltungs- und Lösungsstrategie im Kontext von aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Kultur, Technologie und Wissenschaft.

Das ckster Festival setzt sich jeweils mit einer aktuellen, gesellschaftsrelevanten Thematik auseinander und untersucht dabei Projekte, Personen, Ideen und Möglichkeiten, die Hacking als Strategie nutzen, um sich eben dieser Thematik anzunähern.

Hacking ist eine experimentelle und kreative Problemlösungsstrategie, welche die Grenzen des Machbaren untersucht und neu setzt. Hacking ist eine Strategie, welche sich eine Vielzahl von Methoden zunutze macht und, obwohl der Begriff populär konnotiert und im IT verortet ist, eine lange Tradition in der Kulturproduktion besitzt. Hacking bezeichnet grundsätzlich den Vorgang, sich die Sprache eines Systems anzueignen, Schnittstellen zu erkennen und sich Zugang zu eben jenem System zu verschaffen, um es nach den eigenen sowie gesellschaftsrelevanten Wünschen und Fähigkeiten umzugestalten. Ein Hack untersucht ein System auf seine Möglichkeiten und Potenzial und erweitert und überprüft dessen ursprüngliche Bestimmung. Hacking darf nebst seinem Potenzial für kreative Lösungen, um die Sichtweise ergänzt werden, dass Systeme nie als abgeschlossen, sondern stets als weiterentwickelbar verstanden werden. Somit hat Hacking das Potenzial, Zugang zu schaffen explorativ und spekulativ Neues zu erkunden und erdenken. 2014 fand die erste Ausgabe des Hacking Festival ckster in Bern statt. Für das erste ckster wurde der Fokus auf das Potenzial und die Anwendbarkeit von Hacking als Kreativ- und Lösungsstrategie gelegt. Der Bogen wurde bewusst gross angelegt. Es wurden Vertreter*innen aus den Geisteswissenschaften, Künsten und der Technik und der Naturwissenschaft eingeladen. Nach der mehrheitlich theoretischen ersten Auseinandersetzung fokussierte sich das Festival 2015 vor allem auf das Machen. Im Zentrum standen Workshops in denen sich das Publikum mit DIY (Do-It-Yourself) tech und hands on Methoden auseinandersetzen konnte wie löten, nähen oder fermentieren. Hierfür wurden open labs organisiert, die allen Interessierten Besuchenden offenstanden. Beide Festivals wurden von Formaten gerahmt, welche sich dem Austauschen und dem Begegnen widmeten. In diesen konnten sich Besuchende und Beitragende treffen und über Neues diskutieren oder offene Fragen zu Hacking thematisieren.

2017 wurde die bislang letzte Ausgabe von ckster in Bern und Zürich veranstaltet. Der Fokus legten wir auf Gender Hacking. Gender Hacking bedeutet in diesem Rahmen, die Potenzialität des (eigenen) Genders selbstbestimmt und im bewussten Kontext zu Gesellschaft und Entwicklungen mitzugestalten. Gender Hacking ist eine Kreativstrategie und Form der Kulturproduktion. Es umfasst Methoden und Techniken auf psychosoziale, biopolitische und -technische sowie auf digitale und elektronische Weise. Gender Hacking kann als Strategie verstanden werden, welche Menschen in Bezug zu den schnellen kulturellen und technologischen Entwicklungen und deren Potenzial und Grenzen setzt. Es hinterfragt unsere Rollen als Mensch und als Individuum im Austausch und als Produkt sozialer und technologischer Kategorien.

“It really is a series of open questions, an attempt to allow something to begin and I think thats quite special, quite unusual and brave to do as well.” - Sadie Plant on the ckster festival

ckster i: enter the hack

Jun 4 - 6, 2014, https://ckster.org/events/category/ckster-2014

ckster ii: diy electronic- and biohacking

Apr 24 - 25, 2015, https://ckster.org/impressions-2015

ckster iii: gender hacking

Mar 9 - 11, 2017, https://ckster.org/gender

Die dritte Ausgabe widmet sich Gender als Ordnungsstruktur von Gesellschaften und Hacking als mögliche Unruhestifterin dieser Ordnung. Gesellschaftliche wie technologische Entwicklungen schufen in den letzten Jahren neue Möglichkeiten und Voraussetzungen für den Ausdruck und die Schaffung von Identitäten und Körperlichkeiten. Die Möglichkeiten der Performance und Transformation von Genderidentitäten haben sich verändert und erweitert. Wie verhalten sich neue und alte Technologien zur (Re-)Produktion von Geschlecht und Geschlechtlichkeiten? Wie greift Hacking in die binäre Geschlechtervorstellung ein und welche neuen und historischen Gegenentwürfe inspirieren unseren Umgang mit der Geschlechterordnung?

Der Begriff des Gender-Hackings dient als ein Gefäss zu Reflexionen und Spekulationen über Sexualitäten, Liebe und Liebschaften, sozialem und biologischem Geschlecht im Zusammenhang mit neuen und alten Technologien. Es ist ein schillernder Begriff, der durch verschiedene Beitragende während des Festivals auf unterschiedlichste Weise greifbar gemacht wird.

Das Festival will den laufenden Gender Diskurs um eine spielerische, lustvolle und experimentierfreudige Komponente ergänzen und dabei auch das Thema niederschwellig zugänglich machen. Dabei soll das Potenzial gemeinsam mit den Referierenden und Besuchenden untersucht und abgesteckt werden.

ckster iiib: gender hacking @ raum::station

Okt. 28 - 29, 2017, https://ckster.org/gender-hacking-raumstation

This is a post-ckster iii event I organized together with raumstation, Julia Geiser and the IG Post-Gender.